Der Kantor fährt in die Oberlausitz zur Firma Bechstein
Am Nachmittag des ersten Adventssonntags trat ich gemeinsam mit dem Geschäftsführer des Piano Centrum Rostock Klaus Kreutzer eine Reise über Berlin und Dresden quer durch Mitteldeutschland bis in den letzten Zipfel Sachsens an, denn dort, in Sichtweite der tschechischen Grenze, in Seifhennersdorf werden seit der Aufgabe des ursprünglichen Produktionsortes Berlin die weltbekannten Bechsteinflügel gebaut.
Der Klavierbaumeister und Chef der Flügelabteilung Matthias Klinsing hieß uns am Montagmorgen herzlich willkommen und führte uns durch das Werksgelände. Mein erster Eindruck: Zahllose gusseiserne Rahmen, massenhaft fachgerecht gelagertes Holz, computergesteuerte Präzisionsmaschinen und viele konzentriert arbeitende Klavierbauer. Eine Besonderheit: Seit kurzem werden bei Bechstein sogar die Hammerköpfe in eigener Produktion hergestellt. Nach dem einstündigen erlebnisreichen Rundgang kamen wir zuletzt im Konzertsaal an. Dort standen drei baugleiche Flügel mit geöffnetem Deckel für mich bereit und warteten darauf, gespielt zu werden. Aufgeregt wie ein Kind am Heiligabend bei der Bescherung musizierte ich den restlichen Vormittag und wusste am Schluss ganz genau, welchen Flügel ich zukünftig auch in Rostock spielen wollte. Zum Glück deckte sich meine Entscheidung mit dem Ergebnis von Klavierbaumeister Klaus Kreutzer, der die Instrumente ebenfalls auf „Herz und Nieren“ prüfte.
Seit Sommer 2016 hatte ich gezielt Kurrendeeltern und der Kantorei verbundene Firmenchefs angesprochen – galt es doch 40.000 € bereit zu stellen! Mein Dank gilt den Sponsoren und Spendern sowie dem Land Mecklenburg-Vorpommern für die Finanzierung des Flügels! Vielen Dank an Herrn Kreutzer für die kompetente Beratung und Begleitung sowie die kostenlose Leihgabe des Flügels, der von Oktober bis Dezember für die Probenarbeit zur Verfügung gestellt wurde!
Am 14.12.2016 wurde der neue Flügel geliefert und hat nun seinen Bestimmungsort in unserem GemeindeChorHaus gefunden.