FESTKONZERT – 75 JAHRE St. JOHANNIS mit Uraufführung 

Uraufführung  der St.-Johannis-Vesper von Gunther M. Göttsche

Rostock, 16. November 2025, 17 Uhr, St.-Nikolai-Kirche

 

Mit der Zerstörung der mittelalterlichen Jakobikirche, einer der ursprünglich vier Rostocker Hauptpfarrkirchen, ab April 1942 verlor die Stadt nicht nur eines ihrer wichtigsten Gotteshäuser, sondern auch die St.-Jakobi-Gemeinde ihr Zuhause. Vor diesem Hintergrund und angesichts der rasch wachsenden Bevölkerung wurde am 20. Juni 1946 auf Beschluss der Landessynode aus Teilen der Heiligengeist-Gemeinde sowie der St.-Jakobi-Gemeinde die St.-Johannis-Gemeinde neu gegründet.

Am Sonntag Trinitatis, dem 12. Juni 1949 wurde feierlich der Grundstein für den Bau einer Notkirche des „Typs B, Form 3 mit Sakristei und Turm“ gelegt.

Die Klosterformatsteine für die Außenmauern wurden aus den Ruinen der Jakobikirche und der Kapelle der Katholisch-Apostolischen Gemeinde Rostock geworben, zum großen Teil wiederum von der Gemeinde mit Unterstützung der Rostocker Theologiestudenten.

Nachdem am 29. Oktober 1949 Richtfest für das Kirchenschiff und am 3. Juli 1950 für das Gemeindehaus gefeiert werden konnte, wurde am 17. September 1950 der nun komplett fertiggestellte Kirchenbau mit einem Gottesdienst durch Landesbischof Dr. Niklot Beste feierlich geweiht.

 

Wie klingt es, wenn alle Chöre der St.-Johannis-Kantorei Rostock zusammen ein für sie komponiertes Werk uraufführen? Die Antwort auf die Frage bekamen die Konzertbesucher am Sonntag, 16. November 2025, um 17 Uhr in der Nikolaikirche Rostock.

Durch den Einsatz aller vier Chorgruppen der Kantorei ergab sich eine große Bandbreite; der Komponist Gunther M. Göttsche hat versucht, alle Gruppen entsprechend ihrer Klangcharakteristik, Größe und Leistungsfähigkeit zur Geltung zu bringen. Darüber hinaus sollte es ein besonderes Erlebnis für alle Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen werden, ein Teil dieses riesengroßen Ensembles zu sein.

Die Uraufführung der St.-Johannis-Vesper erfolgte fünf Jahre später als geplant. Im Jahr 2020, als schon die Noten verschickt und alle Planungen vorgenommen waren, wurde das Vorhaben durch die Corona-Pandemie und den Lockdown jäh unterbrochen. Dass die Vesper nun zum 75-jährigen Kirchenjubiläum aufgeführt werden konnte, erfüllt mit Freude und Dankbarkeit.

Die St.-Johannis-Vesper klang leise aus. Am Schluss des letzten Satzes waren es die Kinder der Kurrende, die alleine die Zeile „Herr, gib uns Frieden“ singen. Ein kleines „Dona nobis pacem“ ist das, genau wie am Ende der deutschen oder lateinischen Messe. Die „St.-Johannis-Vesper“ versteht sich als klingender Gottesdienst, und die Bitte um Frieden, symbolisch von den Kindern vorgetragen, soll auch kommenden Generationen das wichtigste Anliegen sein.

Hanna Herfurtner, Sopran

Matthias Vieweg, Bass

Kurrende, Choralchor, Figuralchor und Rostocker Motettenchor

Mecklenburger Kammersolisten

Die musikalische Leitung hatte Kantor Markus J. Langer.

Beitrag im NDR:

https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/nordmagazin/rostocker-kantorei-feiert-75-jaehriges-jubilaeum,nordmagazin-5040.html